„Erhebt eure Stimme! - Sternsingen für Kinderrechte“

Die Tradition des Sternsingens hat in Deutschland eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Ursprünglich entstand die Praxis im 16. Jahrhundert, als die ersten Gruppen von Kindern und Jugendlichen in der Weihnachtszeit von Haus zu Haus zogen, um Lieder zu singen und Segenswünsche zu überbringen. Diese frühen Sternsinger waren oft mit einem Stern ausgestattet, der symbolisch für den Stern von Bethlehem stand, und trugen einfache Gewänder, die sie als Boten des Christkindes kennzeichneten.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Sternsingen zu einer fest etablierten Tradition. Die Sternsinger sangen nicht nur Weihnachtslieder, sondern sammelten auch Spenden für wohltätige Zwecke, was den Brauch mit einem sozialen Engagement verband. Diese Praxis wurde von den Gemeinden unterstützt, und viele Pfarrgemeinden organisierten die Sternsinger-Aktionen, um den Kindern eine Möglichkeit zu geben, aktiv am Gemeindeleben teilzunehmen.

In den 1950er Jahren erhielt das Sternsingen eine neue Dimension, als die Aktion „Sternsingen für Kinder in Not“ ins Leben gerufen wurde. Diese Initiative wurde von der katholischen Jugend und verschiedenen Hilfsorganisationen ins Leben gerufen, um gezielt Spenden für benachteiligte Kinder in Deutschland und weltweit zu sammeln. Die Sternsinger wurden somit zu Botschaftern für Kinderrechte und soziale Gerechtigkeit.

Heute ist das Sternsingen in Deutschland eine weit verbreitete Tradition, die jedes Jahr zahlreiche Kinder und Jugendliche mobilisiert. Die Aktion findet in der Regel in der Zeit zwischen dem 27. Dezember und dem 6. Januar statt und zieht sich durch viele Gemeinden im ganzen Land.

35 engagierte Sternsinger aus den 5. und 6. Klassen der Niels-Stensen-Schule sangen und brachten den Segen aus organisatorischen Gründen dieses Jahr erst am 21. Januar. Sie wurden von Schüler*innen aus den 9. Klassen begleitet und betreut, während sie von Klasse zu Klasse zogen und die allseits bekannten Lieder „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ und „Wir bauen Brücken über tiefe Gräben“ sangen. Mit den gesammelten Spenden von 1065,15€ der Sternsingeraktion „Erhebt eure Stimme! - Sternsingen für Kinderrechte“, welche vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" initiiert und an der Niels-Stensen Schule von Michaela Kramer und Waltraud Ellmann-Harders umgesetzt wurde, werden dieses Jahr zwei Projekte finanziell unterstützt, die sich besonders für Kinderrechte einsetzen. Einerseits wird in der Region Turkana im Norden Kenias die Gesundheitsversorgung von Kindern in Vor- und Grundschulen bedacht. Und anderseits fördern diese Spenden das Projekt „Benposta“ in Kolumbien, welches sich dafür einsetzt, dass Kinderrechte auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung gestärkt werden.

Die Sternsinger bringen jedoch nicht nur Segen und tragen auch nicht nur zur finanziellen Unterstützung von Projekten bei, sondern fördern auch das Bewusstsein für die Lebenssituation von Kindern in Not. So hat sich das Sternsingen von einer einfachen Tradition zu einer bedeutenden sozialen Bewegung entwickelt, die Generationen von Kindern und Jugendlichen miteinander verbindet und ihnen die Möglichkeit gibt, aktiv für eine bessere Welt einzutreten.